Als ich Christ wurde, hatte ich eine vage Ahnung, dass mein Leben eine enorme Wendung nehmen würde. Irgendwie spürte ich: Wenn es wirklich einen Gott gibt, der seinen eigenen Sohn für mich gegeben hat, dann würde der sich wohl auch um mich kümmern. Und ehrlich gesagt: Viel tiefer hätte es damals sowieso nicht mehr gehen können.
Aber eines hatte ich unterschätzt. Nicht Gott war das Problem – er hatte nur Gutes für mich im Sinn. Das Problem war mein altes Leben: meine Gewohnheiten, meine Routinen, mein Denken. Heute würde ich sagen: Das Problem war der, den die Bibel den Widersacher Gottes nennt – Satan. Denn er hat nichts lieber, als wenn Menschen in Unzufriedenheit und Stillstand verharren, statt das Leben zu ergreifen, das Gott ihnen schenken will.
Jesus bringt das auf den Punkt: „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben – Leben in Fülle“ (Johannes 10,10).
Ich dachte damals: Jetzt bist du Christ, jetzt wird alles gut. Du brauchst nur zu warten, bis Jesus dir das neue Leben einfach so in den Schoß legt.
Ein Irrtum.
Denn das Leben, das Jesus für dich hat, ist kein Selbstläufer. Es ist ein Kampf – gegen Trägheit, gegen alte Muster, gegen Bequemlichkeit.
Wenn der Dieb kommen will, um zu rauben, dann darf ich nicht einfach zusehen. Ich muss wachsam sein, mich wappnen und dagegenhalten. Und ja – das ist manchmal ein ganz schöner Kampf.
Ich sehe das oft: Menschen starten begeistert in ihr neues Leben, voller Hoffnung und guter Vorsätze. Doch sobald Widerstände auftauchen, sobald der Weg bergauf geht oder Täler sich auftun, geben sie schnell wieder auf. Sie fallen zurück in alte Muster – nicht, weil sie Gott nicht glauben, sondern weil der Schmerz des Neuanfangs unbequem ist.
Es ist ein bisschen wie beim Abnehmen: Die ersten Tage laufen super, alles fühlt sich leicht an. Aber am Ende der Woche sitzt man doch wieder mit der Chipstüte vor dem Fernseher – und ärgert sich später.
Sobald Entscheidungen bedeuten, dass wir unsere Komfortzone verlassen, dass sie Opfer fordern oder wehtun – kehren wir oft um. Aber weißt du was? Wir müssen aufhören, aufzuhören, sobald es schwierig wird.
Der Sieg liegt auf der anderen Seite des Schmerzes. Oder wie jemand einmal sagte: Du kannst heute den Schmerz der Disziplin wählen – oder morgen den Schmerz des Bedauerns.
Die Bibel drückt es so aus: „Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen – wir dürfen nur nicht vorher aufgeben!“ (Galater 6,9)
Das ist einer meiner Lieblingsverse, weil er so ehrlich ist: Es wird mühsam. Es wird Rückschläge geben. Aber es lohnt sich. Wenn du gerade in einem Tal bist – bleib nicht stehen. Wenn du kämpfst – kämpf weiter. Wenn du hinfällst – steh auf.
Gott hat ein Leben in Fülle für dich vorbereitet. Aber du wirst es nur erleben, wenn du nicht aufgibst, bevor du angekommen bist.
Bleib dran.
Denn auf der anderen Seite des Schmerzes wartet der Segen.
Sei gesegnet.
„Disziplin ist, dich zu entscheiden, was du jetzt willst, gegen das, was du am meisten willst“ (Abraham Lincoln).


